Es gibt eine interessante Studie dazu von einem englischen Forscher - der "wildlebende Hauskatzen" auf einem Bauernhof beobachtete und sozusagen auf Grund dessen mit üblichen Klischees aufräumte. Man kann sagen, dass unsere Hauskatzen eigentlich wie Löwen leben. Sie bilden also Harems-Strukturen (man kann sogar hingehen und sagen, dass die soziale Struktur bei allen Katzenartigen zu diesem Schema neigt - auch bei Geparden z.B. oder in Gefangenschaft Tiger und Leoparden - du wirst alles wie bei Löwen finden - was ja jetzt anders ist als z.B. bei den Hundeartigen), bei denen mehrere Weibchen einen Kater haben und wenn ein neuer Kater die Familie übernimmt, tötet er alle Jungen. Das machen Löwen-Männchen auch. Dazu kommt eine Sache, die du sicher auch bei vielen anderen Haustieren wiederfinden wirst.Zitat
Die wachsen zusammen auf, - werden getrennt und irgendwann kommen die wieder zusammen und jetzt gibt es im "Tierreich" (oder zumindest bei Katzen - das gibt es überall in verschiedenen Formen) da einen Unterschied zu Menschen - nämlich während wir - die alte Beziehung fortführen - oder zumindest als Grundstein für unsere weitere Beziehung ansetzen - sind Tiere gerne dazu geneigt, wieder bei Null anzufangen.
Das heißt, dass selbst ein Bruder oder Schwester - als Fremde-Person gelten kann und das bedeutet, die Beziehung, der Kontakt wird nach anderen Regeln gespielt. Es gibt solches und solches (man erinnere sich an den ausgewilderten Löwen - der nach drei Jahren seine menschlichen Aufzieh-Eltern in Afrika wieder sah und sogar hinging und den beiden Menschen seine wilde Löwenfrau vorstellte - die sich auch kraulen ließ- Ich erzähle das um sofort den Zahn zu ziehen, falls jemand glaubt es habe etwas mit Intelligenz zu tun). Aber vor allem Tiere können einer Person oder Artgenossen sämtliches Vertrauen komplett entziehen und sich demnach ihm auch verhalten.
Ihr habt quasi durch euer Eingreifen - eine neue soziale Situation geschaffen und sie hat sich dieser angepasst und vor der Wahl gestanden (riskier ich es ihn an die Jungen zu lassen oder riskier ich es nicht - es kann mit dem Tod der Jungen enden- damit muss sie rechnen), während der Papa noch in der alten-Situation stand (das ist mein Weibchen, das sind meine Jungen).
Sie hat auf Sicherheit gesetzt und demnach klar gemacht, kein Schritt auf die Jungen zu.
Und das er keine böse Absicht hatte, siehst du daran, - dass hätte er es gewollt - hätte er es auch geschafft. Nicht in dem er die Konfrontation sucht, sondern durch pure Sturheit. Der setzt sich zur Not drei Tage vor ein Mauseloch oder drei Wochen vor ne Gartentür wenn er irgendwo drann will - also bleibt er auch drei Wochen vor fremden Jungen sitzen. Ist also kein Regelfall - das Katzen ihre Kater nicht an die Jungen lassen. Ist wahrscheinlich nur so gekommen, weil ihr die umquartiert habt. Die lebt halt in einer Welt - wo es normal ist das Männchen die Jungen töten. Wat soll sie also machen?
Gruß
Ryan